Das Fachgebiet der Medizininformatik stellt eine essentielle Brücke zwischen den Bereichen der modernen, wissenschaftlich fundierten Medizin und der sich rasch entwickelnden Welt der Informationstechnologie dar. Sie steht damit sowohl seitens der Wirtschaft als auch der Politik im Fokus des Wachstumsmotors Gesundheitswirtschaft. Durch den Einsatz hochentwickelter Arzt-, Apotheken-, Pflege- und Krankenhausinformationssysteme stellt sie nicht nur den Nutzern die für Diagnostik und Therapie nötigen Informationen für ihre tägliche Arbeit zur Verfügung sondern generiert durch den Einsatz neuester Technologien des Managements von Big Data und Datamining neues Wissen.
Ziel des Studiums ist es daher aufbauend auf einem fundierten Grundlagenwissen der Informatik und der Medizin Methoden und Werkzeuge zur Datenanalyse, zur Bild- und Signalverarbeitung bis hin zur Nutzung mobiler Sensoren im Sinne einer verbesserten Gesundheitsversorgung und Gesundheitsvorsorge zu entwickeln.
Bewerbungszeitraum | Wintersemester: 01.06. - 30.09. für internationale Studierende: 01.06. - 31.08. |
Abschluss | Bachelor of Science (180 CP) |
Studienform | Vollzeit oder Dual |
Dauer | 6 Semester (3 Jahre) bei Vollzeitstudium |
Akkreditierung | Ja (ASIIN e.V.) |
Numerus clausus | Nein |
Mögliche Masterstudiengänge | Informatik (M.Sc.) mit Vertiefung Medizininformatik |
Studieninteressierte mit ausländischer Staatsangehörigkeit und mit einem im Ausland erworbenen Schul-/Hochschulabschluss finden hier ausführliche Informationen zu den Voraussetzungen und dem Bewerbungsverfahren über Uni-Assist.
Zum Bachelor-Studium Medizininformatik können Sie zugelassen werden, wenn Sie Ihr Abitur, Ihre Fachhochschulreife oder Ihre fachgebundene Hochschulreife erfolgreich abgeschlossen haben.
Bei beruflich qualifizierten Studienbewerber/-Innen mit Schulabschluss der Sekundarstufe I ist eine für das Studium geeignete abgeschlossene Berufsausbildung inklusive einer mindestens zwei-jährigen Berufserfahrung notwendig.
Detaillierte Informationen zu den Zugangsvoraussetzungen entnehmen Sie bitte der Rahmenordnung (RO) sowie der jeweils aktuell gültigen Fassung der Studien- und Prüfungsordnung.
Neben den Pflichtveranstaltungen zu den Grundlagen der Informatik und der Medizin zeichnet sich das Studium durch eine Vielzahl von Wahlpflichtangeboten aus. Speziell auf die Bedürfnisse der Medizininformatik ausgelegt sind hierbei die Module:
Hierdurch wird ein vielseitiges und an den individuellen Interessen der Studierenden ausgerichtetes Studium ermöglicht.
Das Studium zeichnet sich durch vielfältige Lehrformen aus: Die klassischen Studienformate wie Vorlesungen und Übungen werden unterstützt durch Seminare, Exkursionen sowie praxisnahe Ausbildungsangebote in Kleingruppen in den Laboren der THB sowie in verschiedenen Bereichen der umliegenden Kliniken. Module zu medizinischen Themen werden hierbei vorwiegend durch Chefärzte der Kliniken vertreten.
Für die praktischen Arbeiten im Feld der Medizininformatik stehen zwei modern ausgestattete Speziallabore (Biosignalverarbeitungslabor I und Biosignalverarbeitungslabor II) mit vielen Geräten bereit. Neben EKG-, EEG-, EMG und Ultraschall-Messplätzen steht weitere mobile Sensorik zur Bewegungserfassung zur Verfügung sowie diverse Hard- und Software, an denen das Erlernte gleich in der Praxis angewandt werden kann.
Projektarbeit startet für Medizininformatik-Studierende der THB bereits in den ersten Studientagen mit dem Projektorientiertem Studium (PST). In kleinen Gruppen von 3 bis maximal 9 Studierenden wird selbstständig ein Thema aus dem Bereich Medizininformatik bearbeitet. Neben verschiedenen Projektarbeiten in den einzelnen Modulen wird im Projekt Medizininformatik (5.Semester) das Grundlagenwissen auf eine Fragestellung angewendet und diese einzeln oder in einer Projektgruppe praktisch untersucht.
Mit der Projektarbeit soll der unmittelbare Praxisbezug des Studiums vertieft sowie die Teamfähigkeit der Studierenden verbessert werden. Beispiele für durchgeführte Projekte sind:
Der Studiengang basiert auf einer Kooperation mit der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet.
Die Aktivitäten des Kollegiums im Bereich der Medizininformatik sind gebündelt im Kompetenzzentrum Medizininformatik – kurz ProMedius. Schwerpunktthemen bilden das klinischwissenschaftliche Datenmanagement, biomedizinische Anwendungen der Signal- und Bildverarbeitung sowie die Telemedizin. Dabei sind Projektpartner:
Informationstechnologie ist mittlerweile ein integraler Bestandteil jeglicher Aktivitäten im Gesundheitswesen. Berufliche Möglichkeiten eröffnen sich daher im Bereich der IT-Abteilungen von Krankenhäusern, in verschiedenen Software- und Systemhäusern, Unternehmen der pharmazeutischen Industrie sowie der Medizinprodukte-Branche. Ein weites Feld öffnet sich darüber hinaus durch die Nutzung telemedizinischer Verfahren bei der Nachbetreuung und dem Monitoring von Patienten mit chronischen Erkrankungen bis hin zur innovativen Nutzung der Daten von Wearables für Zwecke der Gesunderhaltung.
Modul | SWS | ECTS |
---|---|---|
Grundlagen der Medizininformatik | 2 | 2 |
Informatik und Logik | 4 | 5 |
Algorithmen und Datenstrukturen | 4 | 5 |
Grundlagen der Medizin I | 4 | 4 |
Mathematik I | 4 | 5 |
Englisch | 2 | 4 |
Projektstudium und wissenschaftliches Arbeiten | 2 | 2 |
Modul | SWS | ECTS |
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Formale Sprachen/Automatentheorie | 4 | 4 |
Physikalische, technische Grundlagen | 4 | 4 |
Grundlagen der Medizin II | 4 | 5 |
Programmierung II | 4 | 5 |
Betriebssysteme/Webcomputing | 4 | 5 |
Mathematik II | 4 | 5 |
Englisch | 2 | 4 |
Modul | SWS | ECTS |
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Grundlagen der Medizin III | 4 | 5 |
Programmierung III | 4 | 5 |
Betriebssysteme/Rechnernetze | 4 | 5 |
Grundlagen der Sicherheit | 4 | 4 |
Datenbanken | 4 | 4 |
Medizinische Statistik und Biometrie | 2 | 2 |
Wahlpflichtmodul I | 4 | 5 |
Folgende Wahlpflichtfächer stehen zur Verfügung: |
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Grundlagen des Cloudcomputing |
Datenbankprogrammierung |
Alternative Programmierparadigmen |
Grundlagen der digitalen Signal- und Bildverarbeitung |
Modul | SWS | ECTS |
---|---|---|
Software-Engineering | 4 | 5 |
Computerunterstützte Medizin I | 4 | 5 |
Komplexpraktikum Medizin | 4 | 6 |
Gesundheitswesen und Recht | 2 | 2 |
Organisation/Prozessmanagement | 2 | 2 |
Wahlpflichtmodul II | 4 | 5 |
Wahlpflichtmodul III | 4 | 5 |
Folgende Wahlpflichtfächer stehen zur Verfügung: |
Medizinische Gerätekunde |
Medizinische Informationssysteme |
Grundlagen der Wissensverarbeitung |
Grundlagen der evidenzbasierten Medizin |
Biosignalverarbeitung |
Biometrie in der IT-Sicherheit |
C#- und .NET-Programmierung |
Mathematische Programmierung |
Modul | SWS | ECTS |
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Projekt in der Medizininformatik | 4 | 7 |
Computerunterstützte Medizin II | 4 | 5 |
BWL und Qualitätsmanagement | 4 | 5 |
Medizininformatik und Gesellschaft | 2 | 3 |
Wahlpflichtmodul IV | 4 | 5 |
Wahlpflichtmodul V | 4 | 5 |
Folgende Wahlpflichtfächer stehen zur Verfügung: |
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Telemedizin |
Wissensbasierte Systeme in der Medizin |
Konzeption und Auswertung medizinischer Studien |
Medizinische Bildverarbeitung |
Software-Qualität |
Modul | SWS | ECTS |
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Betreutes Praxisprojekt | x | 12 |
Praxisseminar | 2 | 3 |
Bachelorseminar | 2 | 3 |
Bachelorarbeit mit Kolloquium | x | 12 |
Legende:
Die Zahlen beziehen sich auf die jeweilige Vorlesung, Übung oder das jeweilige Seminar und beziffern die anfallenden SWS (Semesterwochenstunden) und die zu erhaltenen ECTS-Punkte (European Credit Transfer System). Das genannte Curriculum entspricht der 2018er Studien- und Prüfungsordnung. Für frühere Ordnungen schauen Sie bitte auf die Seiten des STS.