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DMM  Klanginstallation SGINF
Dozent : Prof. Dr. Guido Kramann   eMail
Semester1
Einordnung : Digitale Medien Master, Wahlpflicht Katalog M-DM-WSWS4
Sprache : Deutsch Art V Ü S
Prüfungsart : PL  Credits
Prüfungsform : Belegarbeit mit mdl. Prüfungsgespräch 
Voraussetzungen :  
Querverweise :  
Vorkenntnisse : Kenntnisse in Java evtl. C++, sowie musikalische Affinität. 
Hilfsmittel und Besonderheiten :  
Lehrziele : Die Studierenden kennen
• zeitgemäße Ansätze für das künstlerische Arbeiten im Bereich Klangkunst,
• elementare Gesetzmäßigkeiten für die Gestaltung musikalischer Formen und Klänge,
• Gestaltungsprozesse aus dem Bereich der Algorithmischen Kunst
• Techniken zur Computersimulation von Klangkunstwerken,
• Techniken im Bereich Mechanik, Elektronik und Programmierung zur Realisierung Mikrocontroller basierter mechatronischer Komponenten als Grundlage für den Aufbau von Klangkunstwerken.

Die Studierenden sind in der Lage
• konzeptionelle Ideen für Klanginstalationen zu entwickeln,
• Computersimulationen der Konzepte zu realiseren,
• Mikrocontroller basierte mechatronische Komponenten (Mechanik, Elektronik und Programmierung) für die Umsetzung der Klanginstalationen zu entwerfen und zu bauen,
• eine Mechatronische Klanginstalation vom ersten bis zum letzten Schritt umzusetzen.  
Lehrinhalte :

Die technischen Möglichkeiten und Methoden der Mechatronik - also Computer gestützte mathematische Modellierung und Optimierung, sowie Mechanik, Sensorik, Aktorik und Mikrocontrollertechnik - in Verbindung mit Form bildenden Prozessen aus dem Bereich der algorithmischen Komposition - z.B. Markov-Ketten, Lindenmayer-Systemen, evolutionären Algorithmen, chaotischen dynamischen Systemen, Iterativen Transformations- und Permutationsvorschriften, Differentialgeometrie, PDGLs von Wachstumsprozessen, Musiktheorien - bilden die Grundlage zur Schaffung von Klanginstallationen.
Die Installationen sollen dabei - in den Innen- oder Außenbereich der Räumlichkeiten bestehender Zweckbauten integrierbar sein, - in interaktiver Weise durch Klang dem betreffenden Raum eine neue Prägung geben, - interaktiv auf Menschen in diesem Raum und sonstiger Veränderungen reagieren, - in ihrem Verhalten Computer gestützt simulierbar und ggf. optimierbar sein, - einem nachvollziehbaren ästhetischen Konzept folgen oder einer eingehenden kreativen Auseinandersetzung mit dem Material entspringen.
Um den Studierenden zu ermöglichen, in der begrenzten zur Verfügung stehenden Zeit besprechenswürdige Ergebnisse zu erzielen, wird einiges an vorgefertigtem Basismaterial zur Verfügung gestellt. Neben elementaren Programmbausteinen, die die Ansteuerung von Sensorik und Aktorik durch einen Mikrocontroller ermöglichen, ist das vor allem ein Mikrocontroller-Board, das eine Vielzahl an Möglichkeiten der Sensorauswertung, Aktuatoransteuerung und auch Funkkommunikation bietet. Es soll aber dem Ermessen jedes einzelnen Studierenden überlassen bleiben, in Hinblick auf Neigung und Fähigkeit von diesem Angebot Gebrauch zu machen oder nicht.
Vor dem Hintergrund der konkreten Konzeption und Umsetzung der Installationen werden bekannte ästhetische Prinzipien der Aspekte Raum-, Klang- und Zeitgestalt erörtert, sowie die Hörwahrnehmung anhand ausgewählter Klangräume geschult.  

Literatur : [AKB], Akademie der Künste Berlin (Hrsg.), Klangkunst, Prestel, München, 1996.
[DAVIS], Davis, D., Vom Experiment zur Idee - Die Kunst des 20. Jahrhunderts im Zeichen von Wissenschaft und Technologie, DuMont Schauberg, Köln, 1975.
[FRAUENBERGER], Frauenberger, C., Funktionale Klänge und Design Patterns in Spehr, G. (Hrsg.), Funktionale Klänge - Hörbare Daten, klingende Geräte und gestaltete Hörerfahrung, Seiten 197-212, transcript, Bielefeld, 2009.
[FUX], Fux, J.J., Gradus ad parnassum oder Anführung zur regelmäßigen musikalischen Composition, 2. Nachdr.-Aufl. d. Ausg. Leipzig 1742 ., Olms, Hildesheim, 1984.
[GRÄFE], Gräfe, M., C und Linux: Die Möglichkeiten des Betriebssystems mit eigenen Programmen nutzen, Hanser, 4. Auflage, München, 2010.
[JOKISCH] Jokisch, R., Technik und Kunst: Distinktionstheoretische Beobachtungen, erschienen in: Stephan Weber(Hrsg.), Was konstruiert Kunst?, Seiten 83-117, Passagen Verlag, Wien, 1999.
[MAMMEN], Mammen, S. von, Evolving Artificial Constructive Swarms - Experimental Models and Methodologies, VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken, 2008.
[MANN] Mann, T., Doktor Faustus, Fischer Taschenbuch Verlag, 1990.
[MEINHARDT], Meinhardt, H., Fowler, D.R., Wie Schnecken sich in Schale werfen, Springer, Berlin, 1997.
[MIRANDA], Miranda, E. R., Biles, J. A. (Hrsg.), Evolutionary Computer Music, Springer, London, 2007.
[MOTTE-HABER] Motte-Haber, H. de la, Ästhetische Wahrnehmung in neuen künstlerischen Kontexten, in Schulz, B. (Hrsg.), Resonanzen – Aspekte der Klangkunst, S. 27, Kehrer Verlag, Heidelberg, 2002.
[PICKOVER], Pickover, C.A., The Pattern Book - Fractals, Art and Nature, World Scientific, London, 1995.
[RÖDIGER] Rödiger, K-H. (Hrsg.), Algorithmik - Kunst - Semiotik - Hommage für Frieder Nake, Synchron Publishers, Heidelberg, 2003.
[SCHMARANZ], Schmaranz, K. Softwareentwicklung in C++, Springer, Berlin, 2003.
[SCHMITT], Schmitt, G., Mikrocomputertechnik mit Controllern der Atmel AVR-RISC-Familie, Oldenbourg, 3. Auflage, München, 2007.
[SEARLE] Searle J.R., Der Unterschied zwischen natürlichen und institutionellen Tatsachen, in: Sprechakte - Ein sprachphilosophischer Essay, Seiten 78-83, Suhrkamp Verlag, Frankfurt, 7. Auflage, 1997.
[SPEKTRUM], Spektrum der Wissenschaft: Verständliche Forschung, Die Physik der Musikinstrumente, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg, 1988.
[SPITZER], Spitzer, M., Musik im Kopf - Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk, Schattauer, Stuttgart, 2004.
[TRIANNI], Trianni, V., Evolutionary Swarm Robotics, Evolving Self-Organising Behaviours in Groups of Autonomous Robots, Springer, Heidelberg, 2008.
[UNGER] Unger, Fritz, Kritischer Rationalismus, in Kritik des Konstruktivismus, Seiten 24-27, Carl-Auer-Systeme Verlag, 2. Auflage, 2005.
[WEBER] Weber, S., Kunst jenseits von Konstruktion und System?, erschienen in: Stephan Weber(Hrsg.), Was konstruiert Kunst?, Seiten 83-117, Passagen Verlag, Wien, 1999.  


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